Wo ich euch recht gebe, ist, dass die Strategie/Taktik oft nicht unbedingt im Vordergrund steht, aber ich finde, es hat nichts mit Auge-/Handkoordination (HAK) zu tun. Bei den meisten RTS geht es tatsächlich nur darum, wer am schnellsten seine Basis hochgezogen und die meisten Truppen gebaut hat. Aber spätestens bei größeren Karten wird das auch wieder vernachlässigbar. HAK braucht man, meiner Meinung nach, tatsächlich nur für Mikromanagement seiner Einheiten - und das ist oft auch nicht grundlegend wichtig, sondern der entscheidende Punkt, der einen guten RTS Spieler von einem sehr guten unterscheidet. Etwas ähnliches gilt auch für Spezialfähigkeiten, die zum richtigen Zeitpunkt aktiviert werden müssen - wobei in meiner Erfahrung diese oft auf stärkere Einheiten verteilt sind, die eh erst zu spät im Spiel vorhanden sind, praktisch, wenn eh schon entschieden ist, wer gewinnt.Centurion hat geschrieben:Pff, jeder der mich kennt, weiß, dass ich der prototypische Grobmotoriker bin.
Was mich ja nicht davon abhält, Shooter oder z.B. Street Fighter zu spielen; ich gehe dann halt einfach davon aus, dass ich auf die Mütze bekomme. Aber wenn ein Spiel sich Strategiespiel nennt, gehe ich davon aus, dass Strategie bzw. Taktik im Vordergrund steht. Ist bei RTS halt meiner Meinung nach fast nie der Fall und im Prinzip auch nie gewesen. Ich mochte rundenbasiert jedenfalls schon immer lieber. Schließlich waren Civ, UFO und Master of Orion unter den allerersten PC-Spielen, die ich gezockt habe.
Euer Argument finde ich entspricht etwa dem, was Stefan über Battletech (das Brettspiel) sagt: "Battletech ist ein Glücksspiel, es kommt nur auf das Würfeln an." Tatsächlich wird in BT sehr viel gewürfelt, aber es ist in keinster Weise ein Glücksspiel.
Wer RTS (oder BT oder ähnliche Spiele) strategisch / taktisch spielen will, muss sich halt einfach Methoden überlegen, wie er den Zufall / die HAK / andere Faktoren durch geschicktes Planen minimiert. Wenn man den Gegner in seiner Basis von hinten angreift, weil seine Truppen gerade wo anders abgelenkt sind, dann ist es völlig egal, ob die einzelnen Einheiten jetzt geschickt positioniert stehen oder nicht. Wenn man mit seinem 25-Tonnen-Mech mit 200kmh an einem 95-Tonnen-Mech vorbeirennt und in beschießt, während man sich in dessen hinteren, linken Schußfeld befindet, ist es egal, dass der fünfmal so viele Waffen dabei hat.
Ich glaube das Problem ist bei vielen Spielern so, dass sie zwar gerne denken, aber nur in festen Bahnen. Da wird dann die "normale Spielweise" optimiert und versucht, mit HAK & Co. das letzte rauszuholen. Die Spieler, die dann wirklich ungewöhnliche Sachen machen, sind oft um längen erfolgreicher als die "normalen" Spieler.