The Jumper's Inn

Ich erstelle mal ein separates Thema für Diskussionen zur offiziellen Kampagne für den Fall, dass jemand das Spiel noch spielen will und diese Beiträge meiden möchte. Gibt einiges zu diskutieren von meiner Seite aus, je nach dem, wie viel Interesse eurerseits besteht. Mal sehen.

Zunächst mal würde mich allgemein interessieren, welche gemeinen Entscheidungen du treffen musstest, Jan. Wir sprachen ja früher mal über den oftmals schwachen Inhalt von "Mature Rated"-Spielen. Sagen dir die Themen/Entscheidungsmöglichkeiten in DA:O zu, hast du noch mehr erwartet? Ich bin sehr zufrieden in der Hinsicht. Es gab einige Situationen zum Nachgrübeln, wobei viele allerdings ohne schwerwiegende Konsequenzen bleiben - auch gut so. Beim Landsmeet und beim Schluss war ich allerdings angenehm überrascht - war recht schwierig für mich, hehe. Das Ende hat mir besonders gut gefallen, da man nicht alle 100%ig glücklich machen kann. Ist bei vielen Spielen eher etwas märchenhaft.

Mich würde auch interessieren, wie ihr die zu treffenden moralischen Entscheidungen im Vergleich zu bei anderen Spielen seht, z.B. wen man leben lässt und so. Mir scheint, so ungewöhnlich sind sie eigentlich gar nicht. Bei Fantasy-RPGs wird's einem bloß oft recht leicht gemacht, weil alles einen absoluten Gut/Böse-Maßstab bekommt. Wie seht ihr das?

Am Anfang hat es einen ganz guten Eindruck gemacht, was das angeht, allerdingshabe ich dann irgendwann gemerkt, dass es doch recht generisch war. ZB. die erste Entscheidung, in der ich echt grübeln musste, war ob ich den Golem-Amboss kaputt mache oder nicht. Die gute Entscheidung ist natürlich, ihn kaputt zu machen, die böse ist aber extrem cool - hmmm, eine eigene Golemarmee. Da wusste ich noch nicht, dass man bei praktisch jedem der Hauptplotpunkte sich einfach für eine von zwei Armeen entscheiden kann, und es danach mehr oder weniger aufs gleiche rausläuft. Ich habe das Spiel bisher nur einmal durch, aber schätze es sind immer Entscheidungen zwischen Magiern/Templern, Golems/Zwergen, Elfen/Werwölfen, oder sowas in der Art. Danach läuft die Kampagne genau gleich weiter, man hat nur im Endkampf andere NPCs als Mitstreiter zur Seite.

Bei einigen Entscheidungen verlassen einen die Henchmen, wenn man sich gegen ihre Wertvorstellungen entscheidet, auch ganz nett.

Im Prinip geht es schon in die richtige Richtung bei DAO, aber da geht noch mehr. Im Moment hat man immer die gleiche Story, nur die Henchmen und NPCs mit denen man zusammen kämpft unterscheiden sich. Das ist schon ganz cool, aber noch nicht das machbare ausgereizt. Ich muss bei sowas immer an die ersten beiden Gothikspiele denken, bei denen sich der Großteil des Spiels völlig unterschieden hat, je nach dem, für welche Partei man sich entschieden hat. Man kann jetzt immerhin Entscheidungen fällen, die Details im Spiel verändern, aber den Spielverlauf nicht. Tatsächlich fällt man die spielentscheidenste Entscheidung, bevor das Spiel überhaupt anfängt, in dem man sich für eine der Originsstories entscheidet. Das ist sehr cool gemacht, das muss man Bioware lassen. Ich hätte mir mehr von der Art im späteren Spiel gewünscht. Wenn ich mich für die Golemarmee entschieden hätte, dann würde ich auch gerne irgendwas mit der Spiel machen, statt dass im Endkampf dann nur ein extra Knopf erscheint, mit dem man sich Golems statt anderen NPCs holen kann.

Vielleicht habe ich aber auch den völlig falschen Eindruck, und die Entscheidungen wirken sich stärker aus, aber das kann ich erst beurteilen, wenn ich es nochmal durchspiele oder so. Bisher hat mich das aber eher in meiner Theorie bestätigt.

Ja, da stimme ich voll zu. Dieses wiederholte zwischen zwei Seiten wählen enttäuscht etwas, weil's generisch wirkt. Insbesondere wusste ich doch immer schnell, wie ich mich für welches Ergebnis entscheide. Erfreuliche Ausnahme war wie erwähnt die Alistair/Anora/Loghain-Angelegenheit. Da habe ich lange gebraucht, bis das erwünschte Ergebnis raus kam.

Dass Henchmen einen verlassen, finde ich auch gut. Allerdings hatte ich es aufgrund des Konfliktpotenzials deutlich schärfer erwartet. Schade drum. Andererseits fand ich's toll, dass man nach und nach erfährt, warum Morrigan und Alistair scheinbar ohne Grund so anhänglich sind. Bei den anderen war's eher "Ich komm mit, wenn du willst, sonst halt nicht." - war ok (Zevran dagegen etwas naja).

Bin auch beim Spielverlauf voll deiner Meinung. Finde auch schade. Daher würde ich auch nicht einen Handlungsstrang als Zentrum wählen, sondern die Charakterentwicklung. Weiss aber nicht, ob das allgemein besser ankommt.

Gelegentlich hat man ja auch die Entscheidung zu treffen, ob man Gegner leben lässt, wenn sie aufgeben. Allerdings weiß ich auch nur von Loghain, dass die Entscheidung eine Konsequenz hat. Weiß nicht, ob's wirklich besser ist, wenn man die Entscheidungen später bereuen kann. So wirkt es im Nachhinein jedoch etwas leer.

Besonders gut gefiel mir:
- Duncan. Ich hatte erwartet, dass er eine deutlich größere Rolle spielt.
- die ganzen Grey Warden Geheimnisse
- Alistairs Charakter
- Zathrian und die Lady. War wohl nicht neu, aber unerwartet für mich.
- die politischen Machtspielchen

Hehe, Allistair. Ist der 'ne Romanzenoption für weibliche Hauptcharaktere? Als ich dem das erste Mal begegnet bin, dachte ich mir, da schreit alles danach: witzig, geringes Selbstbewußtsein aber Potential sehr mächtig zu werden, wenn ihn "jemand" dazu drängt, lässt sich gerne sagen, was er tun soll. Hat mich sofort an Alenko aus Mass Effect erinnert.

Und als ich Loghain zum ersten Mal in der Cutscene gesehen habe, dachte ich mir: "wenn das hier ein Disney Film wäre, dann wäre das der Bösewicht". Hm.....

Hehe jo, klarer Fall von Romanzoption mit verschiedenen interessanten Enden.

Von Loghain war ich auch sehr begeistert in den Previews. Im Spiel ist er meiner Meinung nach bisschen über's Ziel raus und doch zu böse. Seine Tochter ist auch eine gute Gegenspielerin. Eine Mischung der beiden wäre noch besser, denke ich.

Zu Alistair habe ich hier noch ein amüsantes Zitat aus dem Forum, Jan.

If you're romancing Alistair and don't accept Morrigan's offer, Alistair will kill himself every single time to save you. It happened even after I made him king and he dumped my elf mage. I was trying to get the ending where I sacrifice myself, but he wouldn't let me, and then I was left a quivering sobbing mass. God damn Alistair, you break my heart and then you break it again.

Mir fällt noch was ein: Wie viel % complete habt ihr denn so? Ich hatte nach dem ersten Spiel 95% explored, "all areas" achievement (bei 95% hrhr), sidequest achievement (müsste so ziemlich alles haben bis auf die Schurkenquests in der Kneipe) und nur 55% complete. Ich sag mal O.o? Selbst mit den weiteren Origins, allen anderen Wahlmöglichkeiten mit dem anderen Geschlecht kommt es mir komisch vor. Es sei denn, es werden quasi alle Entscheidungen separat gezählt?