Der Artikel beeindruckt mich wenig. Dank seiner vielen Grauzonen kann man wohl getrost sagen: Ist was Wahres dran. Für mich schreibt er Sachen wie "some people like it blue, some people like it white". Und wenn dann jemand ein farbiges Spiel herausbringt, kann er sagen, dass er es ja gewusst hat. Menschen sind verschieden und bestimmt gibt's zu jedem seiner Punkte Leute, auf die es zutrifft. Wenn er's wirklich weiß, soll er ein Spiel mit Schwerpunkt PvP (nicht einziger Fokus, korrekt) bauen, das eine Million Spieler im westlichen Markt fesselt. Denn, auch wenn DAoC sicherlich ein Erfolg war, war es ein MMO von vielen, wenn man z.B. mmogchart.com trauen kann. Ok, WoW macht die Skala etwas kaputt, http://www.mmogchart.com/Chart2.html zeigt die nicht überragenden, aber erfolgreichen MMOs - DAoC ist gut mitten drin dabei.
Was geht also und was will scheinbar nicht gelingen? Ich habe nie gesagt, dass PotBS ein massentaugliches PvP-Spiel werden soll. Flying Labs hat von Anfang an gesagt, es soll ein Nischenspiel werden. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass es auch mit einem etwas größeren Nischenplatz hätte klappen können. Hier muss ich auch deutlich Alex widersprechen: In den meisten MMOs gibt es PvP-Spieler, die sehr glücklich mit ihrem jeweiligen Spiel sind. DAoC ist im Grunde bereits ein gutes Beispiel, was möglich war. Trotz ziemlich kaputter Klassenbalance war es relativ erfolgreich. Inzwischen ist die Konkurrenz zwar mehr, aber dafür auch die potenziell interessierten Spieler in der MMO-Welt. Ich kann auch nicht sagen, was tatsächlich die Massen bewegt. Sonst wäre ich eventuell schon reich, wenn man bedenkt, dass dazu einfache Ideen wie Sonnenfinsternisbrille oder Klingeltöne reichen.
Vielleicht hat's wieder mal Blizzard gewusst, dass PvP gar kein Schwerpunkt sein sollte, um massentauglich zu sein?Zurück zu PotBS: Sind es wirklich die PvP-Profis, die euch aus dem Spiel "geworfen" haben? Ist es nicht viel mehr der Grind, der scheinbar in jedem MMO Einzug bekommen muss? Gibt es denn so viele PvP-Experten, dass man als Gelegenheitsspieler keinen Spaß am PvP haben kann? Bei Shootern kann man doch auch seinen Spaß haben, und ab und zu kommen halt mal paar Clan-Spieler vorbei. Ist auch eine interessante Erfahrung ^^, wenn es nicht ständig vorkommt: PotBS hätte es ermöglichen können, durch "Ligen" gewissermaßen und der bereits vorhandenen Instanzbegrenzung. Wenn Gelegenheitsspieler sich zusammen tun und ein 3 gegen 4 beginnen, wird sich die 6er-Gruppe PvP-Profis wirklich ständig dafür aufteilen? Oder suchen sie sich nicht eher entsprechende Gegner? Die Beta-Veteranen schienen fair genug.
Reines Spielplatz-PvP und eine persistente Welt, so wie ... ? Ich weiß nicht genau, wie du es meinst, Dominik. WoW und Guild Wars haben ja so ein System. Das instanziierte PvP hat kaum Einfluss auf die Spielwelt. In PotBS sollen die Kämpfe ja direkten Einfluss auf die Wirtschaft haben. Ob das klappen konnte, weiß ich auch nicht, aber über das Wirtschaftssystem sprachen wir ja bereits.
WoW bgs in niedrigeren Stufen wurden übrigens nicht von erfahrenen Spielern Spielern dominiert, sondern von Charakteren, die Ausrüstung von Höchststufe-Charakteren bekamen. Erinnerst du dich an das Beispiel von Jan mit dem Stufe 19 Schurken mit über 1000 hp? (Stufe 60 Char 3000-5000 hp.)
Ich denke, was viele MMOs zum Scheitern bringt, ist der Wunsch, möglichst viele verschiedene Spielertypen in einem gemeinsamen System zu vereinen. Wenn's eine Firma kann, muss es ja auch anderen gelingen, auch wenn sie nicht erkennen, woran es wirklich lag ...
Bezüglich isildur stimme ich Dominik voll zu. Seine Punkte sind durchaus plausibel, aber PotBS hat es leider nicht geschafft. In den ersten beiden Punkten sind sie über das Ziel hinaus geschossen, und beim letzten hat es das Grinden vereitelt.
Ilyrielle - Mage
