The Jumper's Inn

Sieht nicht schlecht aus die Unreal Engine 4. Zuerst denkt man: naja, ganz nett, aber dann wird einem klar, dass das ja in-Game Grafik und kein Rendering ist.

Sieht schon verdammt stark aus. Das einzige was mir nicht gefällt ist die Physik der runterfallenden Steine. Die sehen aus, als wären sie aus Styropor

Bringt leider nicht viel, so lange z.B. eine Treppe hochlaufen in den meisten Spielen immer noch aussieht, als würde die Figur an einer Schnur eine Rampe hochgezogen, während ihre Beine in der Luft strampeln. Die meisten Spiele werden ja nicht mehr durch die (Rendering-) Technik begrenzt sondern durch die Produktivität der Leute beim Erstellen von Assets. Dazu kommt noch, dass man z.B. Kinematik ja anhand eines halbwegs korrekten Modells berechnen, anstatt von Hand animieren müsste, wenn es glaubwürdig sein soll. Und so lange wie eben Sachen wie herabstürzende Steine unglaubwürdig aussehen, weil die Entwickler es nicht mal schaffen, die Materialeigenschaften von Felsen ordentlich zu modellieren, mache ich mir da wenig Hoffnungen. Spiele, die diese Probleme in Ermangelung menschlicher Charaktere nicht haben (z.B. Wing Commander o.ä.) sehen im Prinzip ja schon gut aus, seitdem es Pixel Shader gibt.

Japp, Asset-Generation ist der Flaschenhals zur Zeit. Leider läuft die Entwicklung hin zum mobilen Sektor höherem Realismus entgegen...

Ja, aber da hat die Unreal Engine ja aktuell die Nase vorn. Die haben schon vor einiger Zeit gemerkt, dass User-Friendly bei Engines und Tools groß geschrieben werden muss. Ist auch einer der Hauptgründe warum die CryEngine bisher immer noch sehr wenig Verbreitung findet.

Noch ein krasses Video: Editor Walkthrough zeigt er wie man das Zeug bearbeiten kann, und das ist auch ganz schön beeindruckend.

Gute Tools sind natürlich hilfreich, ich glaube auch absolut, dass die der Grund sind, warum die Unreal Engine schon immer die am weitesten verbreitete ist. Ich glaube aber, dass das Problem erst dann grundsätzlich gelöst wird, wenn die großen Spielefirmen die Technik und die Asset Pipelines so standardisieren, dass sie viel wiederverwenden können. Ich will gar nicht wissen, wie viele Kisten und Fässer von der Spieleindustrie schon modelliert und wie viele Holztexturen gemacht wurden. Und wie gesagt: Ein großes Problem für den Gesamteindruck ist eben auch die große Diskrepanz im Realismus zwischen der Optik der Objekte an sich und ihren Bewegungen.

Naja, ganz so einfach ist es nun nicht. Spiele sind (zumindest in grafischer Hinsicht) auch Kunst und das beißt sich etwas mit der Wiederverwendung von Assets, da ja oft ein ganz anderer Look gefragt ist als im Spiel zuvor. Die Industrie versucht es allerdings, deshalb erfreuen sich aus deren Sicht Fortsetzungen und Trilogien ja so großer Beliebtheit (Assassin's Creed kann man hier mal als schönes Beispiel nennen). Persönlich finde ich diesen Trend nicht gut, die Spiele werden spätestens nach Teil 3 doch relativ langweilig.

Meiner Meinung nach müssen die Tools zur Erstellung von Content einfach noch besser werden. 3D Sensoren werden immer günstiger, hier fehlen einfach noch gute Werkzeuge um Sensordaten geschickt als Ausgangspunkt nutzen zu können.

Tjo, Sachen wie Texturen wiederzuverwenden ist ja überhaupt kein Ding. Dass das nicht passiert hat keine technischen Gründe. Das hat einfach mit Politik, Kunst, Stil, Rechten, bla bla bla und sowas zu tun.

Wenn man die gleichen Assets verwendet, dann sehen die Spiele halt auch gleich aus. Das ist eher der Grund, der dagegen spricht.

Noch eine Unreal Engine 4 Demo: Infiltrator